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Buddhismus » Fragen zum Diamantweg

Warum kommt der Diamantweg aus Tibet ?
Nach rund 1.500 Jahren in Indien verbreitete sich Buddhas Wissen um die Natur des Geistes auch in Tibet. Der tibetische König Trisong Detsen lud im 8. Jhdt. die beiden indischen Meister Padmasambhava (tib. Guru Rinpoche) und Shantarakshita (tib. Shiwatso) nach Tibet ein, um dort den Buddhismus zu lehren.

Während sich in den verschiedenen buddhistischen Ländern Asiens schwerpunktmäßig meist nur ein Aspekt von Buddhas Lehre verbreitet hatte (z.B. Zen in Japan, Theravada in Sri Lanka, usw.), wurde in Tibet die Gesamtheit von Buddhas Belehrungen und Meditationen überliefert.

Da Guru Rinpoche vor allem die tantrischen Aspekte von Buddhas Lehre betonte, also die Belehrungen des Diamantfahrzeugs (skt. Varjayana), haben sich diese dann auch maßgeblich in Tibet durchgesetzt. Seit dieser Zeit kann man den „tibetischen Buddhismus" auch mit dem Diamantweg oder Tantrayana gleichsetzen.


Woher stammen die vier Schulen im Tibetischen Buddhismus ?
Die erste Überlieferungswelle im 8. Jhdt., die auf Guru Rinpoche zurückzuführen ist, wird auch als die Überlieferung der „Alten" (tib. Nyingma) bezeichnet.

Im 11. Jhdt. erfolgte dann eine zweite Welle der Überlieferungen buddhistischen Wissens und Erfahrung. Diese bildete die Grundlage für die sogenannten „neuen" (tib. Sarma) Schulen des tibetischen Buddhismus. Zu diesen zählen die Karma Kagyü Linie sowie die Sakya Schule.

Im 13. Jhdt. schließlich entstand dann die letzte der vier großen buddhistischen Schulen Tibets, die Ganden Linie, die auch Schule der Tugendhaften (tib. Gelugpa) genannt wird.

Während in den drei ersten drei Schulen hauptsächlich das Diamantfahrzeug praktiziert wird, widmet sich die Gelugpa Schule schwerpunktmäßig meist eher dem Studium von Texten des Großen Fahrzeuges (skt. Mahayana).


Was bedeutet Übertragungslinie im Diamantweg ?
Der Begriff "Übertragungslinie" ist nur im Diamantweg zu finden. Da das Ziel des Diamantweges die unmittelbare, volle Erfahrung der Natur des Geistes (Erleuchtung) ist, braucht es jemanden, der diese Erfahrung bereits hat und weitergeben kann.

Der historische Buddha leitete seine Schüler so lange auf dem Weg an, bis sie selbst den vollen Zustand der Erleuchtung oder Buddhaschaft erlangt hatten. Danach gaben diese ihre Erfahrung wiederum ihren Schülern so lange weiter, bis auch diese voll im Ziel angelangt waren.

Diese "Übertragung" der Erleuchtungserfahrung wurde seit dem Historischen Buddha vor über 2500 Jahren bis heute ohne Unterbrechung von verwirklichten Meistern an ihre Schüler weitergegeben. Dies ermöglicht den letztendlichen Schritt zur Erleuchtung. Es heißt, daß es ohne diese gesicherte, letztendliche Erfahrung der Wirklichkeit keinen Diamantweg gibt.


Warum ist der Lehrer im Diamantweg so wichtig ?
Da der unerleuchtete Geist wie ein Auge funktioniert, also alles Äußere wahrnehmen kann, sich aber selbst nicht sieht, brauchen wir eine Art besonderen Spiegel, der uns unser zeitloses Wesen zeigt.

In der Meditation steht die Arbeit mit inneren Energien und mit Lichtformen weiblicher und männlicher Buddhas im Mittelpunkt. Diese Buddhaformen zeigen die verschiedenen erleuchteten Qualitäten des Geistes.

Da der Diamantweg Buddhismus aber nicht nur während, sondern auch außerhalb der Meditations-Sitzungen auf die ständige Identifikation mit der eigenen Buddhanatur setzt, spielt der Lehrer im Diamantweg eine bedeutende Rolle. Durch sein authentisches Lebensbeispiel schafft er völliges Vertrauen und Offenheit, daß auch wir selbst diese Qualitäten bereits in uns tragen und fähig sind, sie zu verwirklichen.


Warum wird der Diamantweg im Westen mit der Karma Kagyü Schule gleichgesetzt ?
Nach der chinesischen Besetzung und Zerstörung Tibets mußten die großen Yogis und Meditations-Meister Tibet verlassen. Die meisten von ihnen flüchteten ins indische oder nepalesische Exil. Durch den nun möglich gewordenen Kontakt mit interessierten und offenen "Westlern" verbreitete sich der Tibetische Buddhismus nun auch zunehmend in der westlichen Welt.

Obwohl Buddhas Wissen um die Natur des Geistes zeitlos und unabhängig von sozialen und gesellschaftlichen Normen ist, haben die Nynigma-, Sakya- und Gelugpa-Schule zumeist ihren traditionellen tibetischen Stil in Organisation, Hierarchie und Lehrdarlegung beibehalten.

Lediglich in der Karma Kagyü Schule hat sich - mit Ausnahme des monastischen Zweiges der Linie in Frankreich - ein besonders lebensnaher, westlicher Laien- und Verwirklicher- (Yogi-)weg entwickelt, wo Buddhas höchste Belehrungen und Sichtweisen mitten im modernen Alltag mit Beruf und Familie umgesetzt und angewandt werden.

Dies scheint auch der Grund zu sein, weshalb sich die Karma Kagyü Schule im Westen am schnellsten und stärksten entwickelt hat und der Begriff "Diamantweg" speziell mit dieser Richtung verknüpft wird.

 

Wo findet man den Diamantweg-Buddhismus im Westen?
Rund 460 buddhistische Zentren der Karma Kagyü Linie wurden weltweit seit 1972 von Lama Ole Nydahl, dem bekanntesten westlichen Lama des Diamantweges, im Auftrag des 16. Karmapa, dem geistigen Oberhaupt der Karma Kagyü Linie, gegründet.

Allein im deutschsprachigen Raum gibt es an die 200 Buddhistische Zentren und Gruppen, die auf der Grundlage von Freundschaft und Idealismus ehrenamtlich betrieben werden. In diesen kann jeder einen zeitgemäßen und selbstbestimmten Zugang zu Buddhas Lehre finden.

An den regelmäßigen öffentlichen und kostenlosen Abenden kann man jederzeit und ohne jede Vorkenntnis vorbeischauen und Meditation kennenlernen. Jedes Zentrum bietet darüber hinaus Vorträge und Kurse mit in- und ausländischen buddhistischen Lehrern an, wo man buddhistische Sichtweise, Inhalte, Meditation und den praktischen Umgang im Alltag "lernen" und üben kann.

Die Zentren sind in einigen Ländern wie z.B. in Deutschland als gemeinnützige Vereine anerkannt. In Österreich ist der Buddhismus eine anerkannte Religion, wie auch z.B. in Polen und Dänemark.

Bedeutend für die westliche Welt ist, dass unsere Karma Kagyü Zentren einen Laien- und Verwirklicher-Weg (Diamantweg-Buddhismus) lehren, der auf die Entwicklung von Klarheit und Selbstständigkeit in der heutigen Welt zielt. Inhaltlich steht er auf drei Säulen: überprüfbares, dogmenfreies Wissen, Meditation und Wege zum Festigen der erreichten Bewusstseinsebenen.

 
 
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